Innenstadt-Entwicklung

Fast jede Innenstadt hat irgendwo ein verwaistes Kaufhaus. Große Einzelhandelsketten, vorwiegend im Textilbereich, schließen reihenweise Läden oder fliehen aus dem Zentrum. Die Innenstädte stehen unter Druck, denn die Zeit reiner Konsumzonen ist wohl vorbei. Doch urbane Neustarts sind durchaus möglich – so macht Bremen es gerade vor. Die Stadt will die Attraktivität der Innenstadt für junge Menschen verbessern und Mehrwert über das klassische Einkaufen hinaus schaffen. Mut zu Experimenten sei dabei ein Schlüssel zum Erfolg, sagt Carl Zillich, Leiter des Projektbüros Innenstadt in Bremen. Er will die City generationsübergreifend zu einem Treffpunkt machen, um dem allgegenwärtigen Wandel in den Innenstädten zu begegnen. Kern ist das Thema „Urban Sports“. Tourismusmanager Oliver Rau, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) und früherer Marketingdirektor für Werder Bremen, hat das Thema entdeckt und mit dem Slogan „Bremen, mehr als Märchen“ eine der größten Werbekampagnen der Stadt initiiert. Professor Johannes Busmann, der sich auf Architektur und Stadtentwicklung fokussiert hat, beschreibt, was die Stadt der Zukunft aus seiner Sicht braucht: „Die Innenstadt steht für die Idee einer offenen und zivilen Gesellschaft. Sie muss jungen Menschen Raum bieten, die von Morgen träumen und ihren Ort in der Welt suchen. Sie muss ein Marktplatz für Neugier, Sehnsucht und Inspiration sein.“