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26. März 2024

Konsumklima erholt sich nur mühsam

EXPERTEN BEOBACHTEN ABER SINKENDE SPARNEIGUNG
Noch lässt eine deutliche Aufhellung der Verbraucherstimmung auf sich warten.
Symbolbild: Pixabay / Karolina Grabowska

Die Aufhellung der Verbraucherstimmung in Deutschland ist auch im März nur langsam vorangeschritten. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen legten zwar leicht zu, aber die Anschaffungsneigung blieb nahezu unverändert niedrig. Günstig für den Konsumklima-Indikator wirkt sich die sinkende Sparneigung aus.

Das Konsumklima verbesserte sich damit zum zweiten Mal in Folge. Der Indikator nimmt in der Prognose für April im Vergleich zum Vormonat (revidiert -28,8 Punkte) um 1,4 Punkte auf -27,4 Zähler leicht zu. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK-Konsumklimas powered by NIM

Eine Stütze des Anstiegs der Konsumstimmung im März war die Sparneigung: Diese verlor im Vergleich zum Vormonat fünf Punkte. Mit einem Wert von 12,4 Zählern wies sie aber immer noch ein überaus hohes Niveau auf. Denn im entsprechenden Vorjahreszeitraum lag die Sparneigung bei nur 1,3 Zählern, was ein Plus von mehr als elf Punkten bedeutet.

Kaum Zukunftsoptimismus

„Die Erholung des Konsumklimas kommt langsam und nur sehr schleppend voran“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. „Reale Einkommenszuwächse und ein stabiler Arbeitsmarkt bilden an sich sehr gute Voraussetzungen für eine rasche Erholung der Konsumkonjunktur, aber den Konsumenten fehlt es immer noch an Planungssicherheit und Zukunftsoptimismus. Die starke Verunsicherung der Verbraucher in Zeiten multipler Krisen, gepaart mit wenig Zuversicht in die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, hemmt die Konsumneigung. Das sorgt dafür, dass Impulse durch die Binnennachfrage für die Konjunktur derzeit immer noch ausbleiben. Kurz zusammengefasst: Die schlechte Stimmung überlagert die Fakten.“

Verunsicherung muss schwinden

Somit werde eine nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft weiter auf sich warten lassen. Denn dafür wäre es vor allem notwendig, dass die ausgeprägte Verunsicherung in der Bevölkerung schwindet. Dazu brauche es aber einen weiteren Rückgang der Inflation in Deutschland und eine klare Strategie der Politik zur weiteren Entwicklung des Landes in den kommenden Jahren. Nur so könnten die Verbraucher wieder mehr Planungssicherheit erhalten, die eine wichtige Voraussetzung für die Investition in größere Anschaffungen sei.

Einkommenserwartungen steigen leicht

Die Einkommenserwartungen konnten ihren Schwung aus dem Vormonat, in dem ein deutliches Plus von mehr als 15 Punkten zu Buche stand, nicht beibehalten. Der Indikator legte um bescheidene 3,3 Punkte zu und weist derzeit -1,5 Zähler auf. Ein besserer Wert wurde zuletzt vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mit +3,9 Punkten gemessen. Der vorsichtig steigende Einkommensoptimismus liegt in erster Linie in der Lohn- und Gehaltsentwicklung begründet. Die tariflichen Lohn- und Gehaltserhöhungen waren und werden laut Studie auch in den kommenden Monaten sehr ansehnlich sein. Das gelte ebenfalls für die Renten, die sich an der Lohnentwicklung orientieren. So wurde vor einigen Tagen berichtet, dass die gesetzlichen Altersbezüge im Sommer dieses Jahres sowohl in Ost wie auch in West um gut 4,5 Prozent angehoben werden. Bei einer Inflationsrate von aktuell etwa 2,5 Prozent werde das zu deutlichen realen Einkommenszuwächsen bei Rentnern und abhängig Beschäftigten führen.

Anschaffungsneigung hinkt hinterher

Von dem steigenden Trend der Einkommenserwartung kann die Anschaffungsneigung laut GfK und NIM jedoch nicht profitieren: Sie verliert sogar minimal gegenüber dem Vormonat. Nach einem Minus von 0,3 Punkten weist der Indikator aktuell -15,3 Punkte auf. Auch der Vorjahresvergleich zeigt mit +1,7 Punkten kaum eine Veränderung. Im Gegensatz dazu konnte die Einkommenserwartung gegenüber März 2023 deutlich zulegen (+22,8 Punkte). Die nun seit knapp zwei Jahren auf sehr niedrigem Niveau stagnierende Anschaffungsneigung ist demnach ein Indiz dafür, dass die Verunsicherung unter den Konsumenten überaus groß ist. Diese Situation führe dazu, dass die Verbraucher ihre finanziellen Mittel tendenziell eher auf die Seite legen. Dies belegen auch die zuletzt gestiegene Sparquote sowie die überaus gute Entwicklung an den deutschen Aktienbörsen.

Leichter Anstieg erwartet

Die Konjunkturerwartungen legten um 3,3 Punkte leicht zu und steigen damit auf -3,1 Punkte. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres bedeutet dies ein Minus von 6,8 Punkten. Die Konjunktur kommt aktuell nicht nachhaltig in Schwung. Nach den übereinstimmenden Prognosen von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wird nach einem schwächeren ersten Halbjahr erst in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Erholung erwartet. Dies kann laut Experteneinschätzung durch eine Zinssenkung der EZB, die bislang für Mitte des Jahres erhofft wird, sicherlich unterstützt werden. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass beim Wirtschaftswachstum 2024 eher eine schwarze Null stehen dürfte.

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