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11. Juli 2024

Never waste a good crisis – Umbruch im stationären Handel

EIN EXKLUSIVER GASTBEITRAG FÜR HI HEUTE VON SASCHA STORM (SEYBOLD GMBH)
Sascha Storm, Head of Portfoliomanagement & Expansion bei der Seybold GmbH.
Foto: Seybold

Neueröffnungen im Einzelhandel? Ja, die gibt es noch. Welche Retailer jetzt auf Expansionskurs sind und warum die aktuelle Lage auch Chancen bietet. Ein exklusiver Gastbeitrag von Sascha Storm, Head of Portfoliomanagement & Expansion bei der Seybold GmbH, bekannt als Full-Servive Plattform für Filialstandorte. 

Der stationäre Handel hat nach der Corona-Pandemie eine veritable Pleitewelle erlebt. Im vergangenen Jahr waren insbesondere viele große Textilunternehmen und Mode-Einzelhändler von Insolvenzen betroffen, wie eine Studie von Allianz Trade zeigt. Auf der anderen Seite beobachten wir, dass Marken aus dem Ausland sich in Deutschland weiter vergrößern. Diese stammen meistens aus Europa, wo eine ebenso lange Tradition im Einzelhandel besteht, und aus Märkten, die einen gewissen Bezug zum Zielmarkt Deutschland herstellen können, wie beispielsweise die Niederlande, Italien oder England.

Asiaten und USA expandieren vermehrt

Auch Filialisten aus asiatischen Ländern wie Japan und Südkorea expandieren vermehrt nach Deutschland, oft getrieben durch einzigartige Produktangebote und starke Marken. Zudem drängen expandierenden Stores aus den USA auf den Markt, die Deutschland aufgrund seiner stabilen Wirtschaft, kaufkräftigen Bevölkerung und zentralen Lage in Europa im Fokus haben. So auch aktuell das amerikanische Einrichtungsunternehmen RH Restoration Hardware, das schrittweise in Europa Fuß fasst.

Chancen für deutsche Händler

Chancen bieten sich indes auch für Händler aus Deutschland. Diejenigen Marken, die aus eigener Kraft wachsen können, befinden sich derzeit in einer komfortablen Position. Denn infolge der vielerorts frei gewordenen Flächen haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben – Mietpreise sind gegenwärtig auch in A-Lagen verhandelbar. Dies führt dazu, dass Filialisten nun Stores in Lagen eröffnen können, die schon länger auf dem Wunschzettel standen.

Hausaufgaben machen

Expandierwilligen Händlern geht es im ersten Schritt darum, eine gründliche Marktanalyse und Standortauswahl durchzuführen, um sicherzustellen, dass neue Filialen in Lagen mit hohem Wachstumspotenzial eröffnet werden. Daneben braucht es eine starke Markenidentität und ein überzeugendes Wertversprechen, das Kunden anzieht und bindet. Schließlich entscheidet neben der Lage die Marke samt ihrem Markenauftritt, ob das Einkaufserlebnis ein unvergessliches bleibt oder man den Store in Zukunft lieber meidet.

Analyseteil kommt zu kurz

In der Praxis sehen wir indes, dass gerade der Analyseteil häufig zu kurz kommt. Eine Expansionsstrategie, die am Ende aufgeht, kommt ohne eine detaillierte Finanzplanung nicht aus. Eine fundierte P&L auf drei Jahre zu rechnen, würde den ein oder anderen Standort von vornherein ausschließen, weil daraus ersichtlich würde, dass die Vertragskonditionen nicht passen. Eine falsche Standortentscheidung muss auch deshalb vermieden werden, da man sich in vielen Fällen über einen längeren Zeitraum bindet. Gerade kleinere Filialisten haben in diesem Bereich Nachholbedarf, aber auch in der Modebranche wird dies vielerorts vernachlässigt.

Technologie eröffnet Möglichkeiten

Schließlich bietet der Einsatz von Technologie und Datenanalyse heute ganz andere Möglichkeiten als noch vor wenigen Jahren, um fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen und betriebliche Effizienz zu steigern. Dank Künstlicher Intelligenz lassen sich heute Szenarien berechnen, wie sich potenzielle Standortentscheidungen im eigenen Portfolio niederschlagen oder welches Umfeld besonders geeignet ist. Die Zeiten, in denen man sich rein auf die Erfahrung und Branchenwissen verlassen muss, gehören der Vergangenheit an.

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