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20. September 2024

Verbraucher kaufen wieder emotionaler und spontaner

NEUE SCHWERPUNKTSTUDIE DER IFH FÖRDERER ANALYSIERT AKTUELLE KONSUMSTIMMUNG
Die Emotionalität beim Shopping kehrt bei den Verbrauchern zurück.
Symbolbild: Depositphotos / Vitalik Radko

Bringt die Normalisierung der Inflation auch eine Normalisierung der Konsumstimmung? Dieser Frage und den Implikationen für den Handel und Konsumtrends geht die neue Schwerpunktstudie der IFH FÖRDERER mit zwei umfangreichen Konsumentenbefragungen in Deutschland nach und kommt zum Ergebnis: Ja – die wirtschaftliche Verunsicherung der Konsumenten hat im Sommer 2024 im Vergleich zum Herbst 2023 nachgelassen.

Das zeigt sich auch am Kaufverhalten: Es wird weniger stark auf Angebote geachtet (2023 83 Prozent, 2024 79 Prozent) und wieder mehr spontan gekauft (2023 67 Prozent weniger Spontankäufe, 2024 63 Prozent). Dennoch befindet sich der deutsche Handel weiter im Krisenmodus, kann aber nun von weniger ausgeprägtem Preisbewusstsein und impulsiverem und spontanem Konsumverhalten profitieren.

Stimmung hellt sich auf

„Die Krisenstimmung hellt sich auf – langsam, aber dennoch merkbar. Das hat natürlich Einfluss darauf, wie, was und wo gekauft wird und was zu Konsumtrends wird. Das sind nicht nur Hypes wie Temu oder Shein, deren zukünftige Bedeutung nun auch von der Politik mit bestimmt werden wird, sondern auch neue Technologien, Nachhaltigkeit und vor allem der Wow-Faktor, das Erlebnis“, so Professor Dr. Werner Reinartz von der Universität zu Köln, Direktor der IFH FÖRDERER und Autor der Studie.

Zuwachs von 23 Milliarden Euro

Wie wird in Deutschland gekauft? In einem Land mit einem traditionell starken Preisfokus zählte sich im Oktober 2023 die Mehrheit zu rationalen und strukturierten Käufern (68 Prozent) und rund ein Drittel (32 Prozent) zu emotionalen und spontanen Käufertypen. Im Sommer 2024 liegt das Mehrheitsverhältnis zwar noch immer bei den Rational-Strukturierten (65 Prozent), nun zählen sich aber mehr Menschen zu emotional Kaufenden (35 Prozent). Damit nahm der Ausgabeanteil von impulsiv und spontan getätigten Käufen in den vergangenen zehn Monaten deutlich zu und liegt nun bei einem Umsatzvolumen von 204 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 23 Milliarden Euro im Vergleich zum Oktober 2023. Die Gruppe der rationalen und strukturierten Käufertypen verliert in diesem Zeitraum acht Milliarden Euro Umsatz.

Kauffreude durch Erlebnis

Für den Handel ergeben sich durch weniger Preisfokus und die Zunahme an emotionalen Käufertypen, die sich gerne inspirieren lassen, neue Potenziale in verschiedenen Bereichen. Das betrifft nicht nur die Ausgestaltung der Einkaufsstätte – ob online durch eine ansprechende Customer Journey und ein gut kuratiertes Sortiment oder stationär durch digitale Services wie Selbstscanner- Kassen. Auch Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell (Second Hand) oder Serviceleistung (Reparatur, Leihen) kann zum mehrwertstiftenden Erlebnisfaktor werden.

Differenzierung ist wichtig

„Der Wettbewerb wird immer enger, umso wichtiger wird es für Händler, sich zu differenzieren. Ob das ein Café im stationären Store mit Spielecke für die Kinder oder ein technisch ansprechender und unkomplizierter, vollautomatisierter Bezahlvorgang am Point-of-Sale ist – ein gutes Kauferlebnis bleibt im Kopf“, rät Professor Dr. Werner Reinartz.

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